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Über Büffeträuber und schlechte Manieren

 

<GLOSSE>

Büffeträuber gesichtet
Bissig, aber leider wahr

 

Sie agieren einzeln. Selten in Begleitung. Sie schleichen sich an, wähnen sich unbemerkt und ... räubern das Büffet.  Bewaffnet mit ein zwei vollgepackten Tellern voller Fingerfood, die möglichst nah am Körper gehalten, bewegen sich diese Personen schnellen Schrittes in der Richtung aus der sie gekommen sind. Sie wollen anonym bleiben, nicht erkannt werden. Denn sie wissen was sie tun. 


Die Krux bei der Sache ist nur, dass sie meist gar nicht so unbemerkt bleiben, wie möchten. Sie werden gesichtet von unbeteiligten Personen, die die Aktion beobachten, zur Kenntnis nehmen, jedoch nicht eingreifen. Die wundern sich nur. Der Groschen fällt ja leider erst später.

 

Das war ein Büffeträuber in Aktion! Die sind selten, aber es gibt sie wirklich - direkt unter uns. 

 

Auch bei der Eröffnung der Zukunftswerkstatt der Nordsee-Zeitung am 23.03.18 wurde diese Spezies wieder gesichtet. Man nahm lange an, es handle sich um eine aussterbende Rasse. Und doch gestern traf man wieder einen sehr lebendigen Vertreter dieser Gattung an.

 

Was wissen wir über sie?
Ihre Namen variieren im Volksmund: Schnittchentouristen, Büffetplünderer, Partyverweigerer, Bauchvollschlager-aber-nicht-Kommunizierer, Betriebsveranstaltungsblockerier, "Da-mach-ich-nicht-mit-aber-Essen-issja-umsonst"-Überzeugungsdenker...

Wissenschaftler vermuten, dass die Büffeträuber entfernt mit den "Find-ich-alles-doof"-Findern verwandt sein könnten, die oft mit unkommentierten, anonymen "Daumen-runter"-Klicks bei Intranetbeiträgen in Erscheinung treten. Klingt logisch, ist aber nicht wissenschaftlich erwiesen.

 

Lieber Büffeträuber, Du hättest auch bleiben dürfen, die Zukunftswerkstatt neugierig beschnüffeln, ja sogar mit den dort Anwesenden reden, dich austauschen und interessiert die neuen Veränderungen miterleben dürfen. Aber Du wolltest nicht. Warum eigentlich nicht? Denn das Büffet war reichhaltig und reichte locker für alle. Trau' Dich doch einfach. Beim nächsten Mal?

Die frischen Eindrücke, das Netzwerken unter den Kollegen, die gute Energie, den (neudeutschen) "Spirit", das alles hast Du nämlich verpasst.


Ganz schön viel eigentlich.

 

Schade. 

 

</GLOSSE ENDE>